Scoyo Elternblogaward Finalistin

Eine Finalistin und ein Zweifel.

Hallo liebe Wolke,
weißt du, was ein gutes Gefühl ist?
Wenn man morgens eine halbe Stunde länger schlafen darf. Oder wenn man endlich den Boden der Wäschetonne sieht, weil man, was ja quasi wie Weihnachten und Ostern gleichzeitig ist, es wirklich geschafft hat, alles wegzuwaschen und zu trocknen und zu falten und wieder in den Schrank einzusortieren. Ein gutes Gefühl ist außerdem, wenn man im Finale steht. Zum Beispiel. Und das tue ich. Mit 13 wunderbaren anderen Bloggerinnen hat mein Text „Von der Geschichte, das Lernen lieben zu lernen“ die Endrunde erreicht. Und das ist wirklich ein richtig gutes Gefühl.

Ab. Stimmen.

Wer mag, der kann für meinen Text abstimmen. (Das könnte man hier tun, wenn man möchte.) Aber auch, wenn ich weiß, dass ein paar Leute dich, liebe Wolke, und mich lesen, so glaube ich, dass ich dennoch keine große Chance auf einen Platz auf dem Siegertreppchen haben werde.

Und warum nicht?, fragst du dich – und ich mag es nicht, wenn du mich so anschaust, liebe Wolke, weil ich doch immer an mich glauben soll und es hin und wieder einfach nicht so schaffe, wie ich es gern wollte. Dabei glaube ich daran, ganz gut schreiben zu können – wenn mir schon nicht das Talent in die Wiege gelegt worden ist, zufriedenstellend einen Marmorkuchen backen zu können. Aber das Netzwerken, die Social Medias zu befriedigen, eine Instagram-Story zusammenzuschustern, mich auf Facebook in Gruppen zu engagieren und den ganzen Tag online zu sein, das schaffe ich nicht. Das bekomme ich einfach nicht hin und deswegen bin ich vermutlich nicht unbedingt dafür prädestiniert, das werte Publikum zum Abstimmen zu bewegen.

Frage?

Manchmal frage ich mich, ob ich der Zeit einfach ein bisschen hinterherhinke. Oder ob ich, wie ich ja schon öfter in meinem Leben feststellen musste, ein bisschen anders bin – was ich jetzt nicht positiv meine. Nicht immer mitspielen zu können, weil da irgendwie etwas in mir drin anders gepolt ist, das ist nämlich ab und zu ganz schön doof. Aber auch das war schon immer so. Ich persönlich habe das für mich akzeptiert, ich weiß mittlerweile wer ich bin und ich habe keine Lust mehr, mich zu verbiegen. Weil ich dann nicht mehr ich sein würde.

Also lasse ich das mit dem großen Tamtam um mich und um die Abstimmung und um das social Netzwerken. Nicht, weil ich ein eigenbrötlerischer Einsiedlerkrebs bin. Und auch nicht, weil ich mich für was Besseres halte. Ich habe immer den Drang, was zu geben. Und sehr, sehr, sehr selten, was zu nehmen. Ich schenke lieber, als dass ich um was bitte. Vielleicht auch nicht die beste Eigenschaft, die man im Jahr 2018 haben sollte.

Weit. Kommen.

Ich denke, dass ich auch deswegen nicht so weit gekommen bin. Im Leben. So im Allgemeinen. Könnte daran liegen. Jeder hat ja seine eigenen Dinge, die einem ein gutes Gefühl machen. Und für mich ist es ein gutes Gefühl in dieser Liste mit den 13 Finalisten zu stehen. Klar: Es wäre auch ein gutes Gefühl, einen kleinen Preis zu gewinnen. Aber um das Gewinnen geht es nicht immer im Leben. Zumindest nicht in meinem.

Es ist wunderschön, Nachrichten zu bekommen, die mir sagen, dass ich ein paar Menschen mit meinen Gedanken erreichen kann. Es ist wunderschön, wenn ein paar Menschen, mein Wilma-Buch kaufen. Weil es ein Lob ist. Und das nehme ich sehr gern an, das schmeichelt mir und meiner kleinen Seele und lässt mein Herz hüpfen. Ganz hoch.

Wundertoll.

Also, liebe Wolke, jetzt schau mich nicht mehr so an, denn ich habe doch ein gutes Gefühl. Und das trage ich bei mir und wärmt mich, wenn ich wieder ein paar kleine Zweifel habe.

Und, ja, ist ja schon gut, ich sage es ja noch mal: Für meinen Text kann man hier abstimmen. 

Aber mehr noch zählt für mich: Danke, dass ihr da seid, ihr Leser da draußen! Ihr gebt mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Und wisst ihr was? Das Gefühl ist nicht nur gut, sondern wundertoll. 

Bis ganz bald, meine liebe Wolke!


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