Prinzessin Pups aus dem Königreich Stinkepotamien – Eine Geschichte für Kinder in Kita, Kindergarten und Grundschule
Eine von Wilma Wochenwurms Quatschgeschichten für Kinder
Prinzessin Pups aus dem Königreich Stinkepotamien
(c) Text & Illustration: Susanne Bohne
aus dem Buch „Lerngeschichten mit Wilma Wochenwurm – Das wurmstarke Vorschulbuch“ –
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Es war einmal eine kleine Prinzessin in einem kleinen Königreich.
Prinzessinnen gibt es in Märchen ja viele. In fast jedem Märchen kommt mindestens eine Prinzessin vor, die meistens gerettet werden muss und am Ende den Prinzen heiratet. Diese Märchen kennst du bestimmt auch. Oder?
Die Prinzessin allerdings, von der ich dir heute erzähle, war ein bisschen anders. Zwar trug sie wie alle Prinzessinnen nette Prinzessinnenkleider und ein kleines Krönchen, sie war auch ansonsten auf den ersten Blick sehr adrett. Aber soll ich dir verraten, wie die Prinzessin genannt wurde?
Prinzessin Pups aus dem Königreich Stinkepotamien
Das hört sich komisch an?
Das ist es auch und das ist außerdem wirklich nicht gelogen.
Die kleine Prinzessin Pups, die auf den ersten Blick wie eine der vielen, unzähligen Märchenprinzessinnen aussah, pupste und flotterte, stank und pupte den lieben langen Tag in der Gegend herum. Egal, wo auch immer sie gerade war. In der Schlossküche, im Schlossturm, im königlichen Lesezimmer, im herrschaftlichen Wohngemach, im Prinzessinnen-Himmelbett, und so weiter und so weiter. Sie fand das Pupsen äußerst lustig.
Immer, wenn sie einen besonders lauten Furz fahren ließ, musste sie sehr lachen. Prinzessin Pups mochte das Pupsen. Ist ja klar, denn sonst hätte man sie vermutlich irgendwie anders genannt.
König & Königin
Ihre Eltern, der König und die Königin, waren mit der ständigen Pupserei überhaupt nicht einverstanden. Auch das ist sonnenklar, denn Könige und Königinnen sind immer sehr vornehm. Königinnen und Könige pupsen niemals in der Öffentlichkeit, sondern immer nur auf dem königlichen Klo. Prinzessin Pups aber weigerte sich, zum Pupsen auf die Toilette zu gehen. Sie ließ ihre Bauchluft einfach so und ganz laut im Schloss knattern.
Wenn es irgendwo „Pfffff“ oder „Trrrrrrtrtrtr“ tönte, wenn es danach manchmal stank, als hätte jemand Stinkekäse verteilt, und wenn dann jemand laut kicherte, dann konnte man sicher sein: Das war die kleine Prinzessin Pups.
Verdauung?
Pupsen zu müssen, ist zwar völlig normal, das hängt mit der Verdauung zusammen, aber schön war das, was Prinzessin Pups da veranstaltete, trotzdem nicht. Ihre Eltern hatten ihr erklärt, dass die Pupse stinkende Gase sind, die im Darm entstehen, wenn ihr Essen verdaut wird und dass man diese Stinkegase am besten auf der Toilette lässt und nicht anderen damit auf die Nerven geht oder sie extra mit dem Pupsmief belästigt. Aber die Erklärung half auch nicht, um die Prinzessin dazu zu bringen, auf die Toilette zu gehen. Deswegen haben König und Königin irgendwann nur noch geschimpft, mit der Nase gerümpft, mit Fächern die Pupsluft weggewedelt und dabei laut gestöhnt – aber nichts, wirklich nichts, konnte Prinzessin Pups vom „In-der-Gegend-Rumpupsen“ abhalten.
Besuch!
Dann und wann bekam die kleine Prinzessin Pups Besuch. Zugegeben: Es kamen nur noch wenige Leute zu Besuch, denn jemanden, der extra viel pupst, den besucht man nicht wirklich gern. Aber einen gab es doch, den das nicht so viel, sondern nur ein bisschen störte. Denn der kleine Prinz aus dem benachbarten Königreich hatte eine ähnliche Eigenart wie die Prinzessin.
Du wirst es nicht glauben, aber der kleine Prinz wurde
„Prinz Popel“
genannt. Und warum wohl wurde er so genannt? Richtig: Er popelte den lieben langen Tag in der Nase. Auch das war weder prinzenhaft noch sehr schön. Nein, das war genau genommen gar nicht schön. Und das Schlimmste war, dass sich Prinz Popel die Nase am Ärmel abwischte, weil er Taschentücher nicht leiden konnte. Prinzessin Pups und Prinz Popel waren schon ulkige Freunde.
Ulkige Freunde
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So pupsten und popelten sie eine Weile ganz zufrieden vor sich hin, kicherten über die Pupse und über die Popel und fragten sich nach einer weiteren Weile aber immer öfter, warum niemand anderes so recht mit ihnen spielen wollte.
„….hmmm“, seufzte eines Tages die kleine Prinzessin Pups, die sehr nachdenklich wurde, nachdem wieder einmal die anderen Prinzessinnen und Prinzen in der königlichen Hofschule vor ihren Pupsen mit angeekeltem Gesichtsausdruck geflüchtet waren. „Hmmm….!“
Und auch der kleine Prinz Popel seufzte zurück, denn die zwei standen plötzlich ganz allein auf dem Pausenhof herum. Sie setzten sich auf einen Baumstumpf, schauten den anderen beim Spielen zu und dachten nach.
Nachdenken…
„Du, sag mal?“, fragte die kleine Prinzessin Pups dann Prinz Popel. „Warum benutzt du eigentlich kein Taschentuch?“
Da zog der kleine Prinz langsam ein bunt geblümtes und an den Rändern rosa-blau gestreiftes Taschentuch aus seiner Hosentasche und schaute es missmutig an.
„Ich mag ja Blumen, aber nicht auf meinem Taschentuch! Und Streifen mag ich auch nicht. Aber das wäre ja noch nicht so schlimm, wenn es nicht so schrecklich kratzen würde!“, er hielt der Prinzessin das Taschentuch unter die Nase. Und die prüfte, ob es wirklich so kratzig war. Und das war es. Nein, mit so einem Taschentuch würde sie sich auch nicht die Nase putzen wollen.
„Willste mal meins probieren?“, fragte sie und streckte Prinz Popel ihr frischgewaschenes Taschentuch mit den blauen Punkten entgegen, das sie immer bei sich trug. „Das darf ich?“, fragte der kleine Prinz Popel und nachdem die Prinzessin genickt hatte, schnäuzte er lange und ausgiebig in das weiche Taschentuch.
Pffffrrrröööööööt
machte es und beide lachten laut, denn sie wussten gar nicht, wie lustig die Geräusche sein können, die man in ein Taschentuch schnäuzt.
Dann saßen sie wieder eine Weile schweigend auf ihrem Baumstamm, die Prinzessin pupste einen mittellauten Pups und dann fragte der kleine Prinz: „Und du? Warum gehst du zum Pupsen nicht aufs Klo?“
Sehr unangenehm…
Erst wollte die kleine Prinzessin nichts erzählen, denn es war ihr schon sehr unangenehm. Sie war schließlich eine kleine, aber auch eine ziemlich mutige Prinzessin. Eigentlich.
Aber vor einer Sache hatte sie doch ein bisschen Angst. Und die saß nun schon länger auf der königlichen Toilette in der Ecke.
„Tja…naja…“, stammelte die Prinzessin. „Also… es ist so… auf der Toilette… da… öhm… sitzt an der Decke eine riesengroße Spinne und vor der habe ich ein bisschen… ähmähm… Angst… und wenn ich so doll pupse kommt sie vielleicht runter, weil ich sie damit erschrecke…“
Fast hätte der kleine Prinz gelacht, weil er nämlich keine Angst vor Spinnen hatte, aber dann überlegte er kurz und fasste einen Entschluss.
„Zeig mal!“, sagte er und dann nahm ihn die kleine Prinzessin an die Hand und sie liefen gemeinsam zum königlichen Badezimmer.
Schwuppdiwupp
„Da. Siehst du?“, sagte die Prinzessin als sie angekommen waren und zeigte auf die Spinne, die gar nicht so schrecklich groß war, sondern ganz friedlich in ihrer Zimmerecke saß und auf Fliegen wartete.
„Ja. Sehe ich. Kein Problem. Moment!“, antwortete der kleine Prinz und war schon auf dem Weg, eine Leiter und ein Glas zu besorgen.
Schwuppdiwupp, haste nicht gesehen, fing der Prinz mit dem Glas die Spinne, trug sie aus dem Badezimmer, setzte sie in den großen, großen Schlossgarten und die kleine Prinzessin war erst sehr erstaunt und dann auch sehr glücklich, dass die Spinne nun woanders lebte.
„Jetzt probier mal!“, sagte der kleine Prinz, der eigentlich Prinz Paul hieß, nachdem sie wieder im Badezimmer angekommen waren und er sich gerade leise die Nase mit dem blau gepunkteten, flauschig weichen Taschentuch geputzt hatte.
Pups-Echo
Und die Prinzessin probierte. Sie pupste, dass die Klowände wackelten und in den höchsten Tönen. Und das Beste war: In der Toilette gab es sogar ein Pups-Echo!
Prinz Paul und Prinzessin Pups, die eigentlich Paulina hieß, lachten bis ihnen der Bauch weh tat.
„Wie super ist das?“, jauchzte Prinzessin Paulina vor Begeisterung. „Ich gehe nirgendwo anders mehr hin, als
aufs Klo zum Pupsen!“
„Hey, und ich habe ja jetzt dein Taschentuch! Popeln kommt nicht mehr in Frage!“, freute sich Prinz Paul.
… und seit diesem schönen Tag wurden die beiden nur noch Prinzessin Paulina und Prinz Paul genannt, die fortan auf dem Klo pupsten und in gepunktete Taschentücher popelten, und ein glückliches Leben führten, in dem sie mal lauter und mal leiser über alles Mögliche und Unmögliche kichern mussten.
– Ende –
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(Die Illustrationen unterscheiden sich von denen, die du im Buch findest. Ich habe sie 2024 angepasst und aktualisiert.)
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Hallo liebe Wolke – Wer schreibt hier?
Mama, (Wilma Wochen-)Wurm Expertin ;),
Schriftstellerin für Große und Kleine
Susanne studierte Germanistik und arbeitete als Designerin, bevor sie – inspiriert von ihrer Tochter – anfing, Kinderbücher mit „Wilma Wochenwurm“ zu schreiben und zu illustrieren. Sie findet, dass Humor eine gute Überlebensstrategie ist und dass die kleinen Dinge des Lebens oft größer sind, als sie scheinen. Davon erzählt auch ihr Roman „Das schräge Haus“, der im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen ist.
Auf ihrem Blog „Hallo liebe Wolke“ spricht Susanne mit Wolken über ihren Alltag zwischen Schriftstellerin und Mamasein, und stellt viele ihrer Geschichten und Materialien für Kinder ab 3 Jahren kostenlos zur Verfügung.