Flori Flüster-Floh und der laute Kindergarten – eine Leisefuchs Alternative

Nicht zuletzt seit der Fußball EM 2024 ist der Leisefuch bzw. der Schweigefuchs in die Kritik geraten. Ich habe mir deswegen mit meiner Freundin Wilma Wochenwurm überlegt, ob uns nicht eine kreative Leisefuchs Alternative einfällt. Und, schwupp, ist uns tatsächlich ein kleiner Floh ins Ohr gesprungen, nämlich Flori Flüster-Floh!

Ich habe euch eine Geschichte für Kinder zur Förderung der Ruhe im Kindergarten und in der Grundschule geschrieben und ein neues Leisezeichen entwickelt.
Falls ihr euch also fragen solltet:

Was statt Schweigefuchs?

...kommt hier für euch die Antwort: Ein liebenswerter kleiner Floh namens Flori. 🙂
Flori Flüster-Floh kennt ein tolles Leise Zeichen. Damit kann er den Kindern zeigen, dass es Zeit ist, leise zu sein. Wenn Flori auf die Hand eines Kindes hüpft, bringt er eine magische Ruhe mit sich. Diese spielerische Methode hilft den Kindern, auf eine liebevolle und verständliche Weise ruhig zu werden.

Gestaltung des Flori Flüster-Floh „Leise sein Symbol“

Die Kinder halten ihre Zeigefinger an die Lippen und können dabei Floris magischen „Ruhe Spruch“ flüstern:
Flori, Flori, Flüster-Floh,
Wir sind leise, du bist froh!
Dann hüpft der Zeigefinger sanft auf die Handfläche der anderen Hand, als ob Flori der Floh darauf gelandet wäre.
Diese Geste ist einfach und leicht von Kindergartenkindern zu verstehen und nachzumachen.

Idee zur Umsetzung im Kindergarten oder Grundschule: Der „flohtastische Ruhe Spruch“

Floris Flüsterzeit

Ziel:
Den Kindern beibringen, wann und wie sie die Flüster-Floh Geste verwenden.

Durchführung:

 Die Erzieherin/der Erzieher bzw. die Pädagog:in erklären das Leisezeichen und Floris Ruhespruch. Danach erzählen sie die kurze Geschichte von Flori Flüster-Floh. Jedes Mal, wenn Flori in der Geschichte auftaucht, machen die Kinder die Flüster-Floh Geste.

Statt Leisefuchs: Flori Flüster-Floh und der laute Kindergarten

© 2024 Susanne Bohne – Alle Rechte vorbehalten / nicht kopieren / nicht veröffentlichen / nicht für kommerzielle Nutzung

Es war einmal ein winzig kleiner Floh namens Flori.
Er war so klitzeklein, dass er auf eine Fingerspitze passte und dabei sogar noch Platz zum Purzelbaumschlagen hatte!
Flori hatte große, neugierige Augen, kitzelige Fühler und ein großes, glückliches Flohherz, das große Lust auf viele Abenteuer hatte.
Das Allerbeste an Flori war allerdings nicht nur, dass er so hoch hüpfen konnte, wie sonst niemand weit und breit.
Nein, nein!
Flori besaß eine magische Superkraft – er konnte Ruhe zaubern!

Das glaubst du nicht?
Nun, dann will ich dir von Flori Flüster-Floh erzählen! Hör gut zu!

Das glaubst du nicht? Nun, dann will ich dir von Flori Flüster-Floh erzählen! Hör gut zu!

Eines sonnigen Morgens beschloss Flori, den Kindergarten zu besuchen, denn seine Freundin Wilma Wochenwurm hatte ihm erzählt, dass man dort immer viel erleben konnte. Mit einem fröhlichen „Huiiiii!“ hüpfte er los, von Grashalm zu Grashalm, bis er vor dem bunten Kindergartentor landete. Ganz gespannt schlüpfte er durch einen winzig kleinen Schlitz und stand schon mitten im Flur. Flori staunte, wie groß und bunt hier alles war.

Lärm im Kindergarten

Doch kaum wollte er sich genauer umsehen – oh Schreck, oh Graus! Was war das für ein Krach? Die Kinder lachten, kreischten, tobten und lärmten, als gäbe es kein Morgen. Flori hielt sich seine winzigen Öhrchen zu und versteckte sich schnell hinter einem Baustein.

„Aua, aua!“, piepste er ganz leise, denn seine Floh-Ohren vertrugen Krach nicht sehr gut. „Das ist ja lauter als hundert Elefanten beim Trompeten-Konzert!“

Flori wollte schon wieder nach Hause hüpfen, da sah er die kleine Lina. Sie saß in einer gemütlichen Ecke auf einem großen Kissen und blätterte in einem Bilderbuch. „Oh, da sieht es ruhig aus“, dachte Flori und fasste Mut. Mit einem eleganten Sprung landete er auf Linas Handrücken und kitzelte sie ein bisschen, um auf sich aufmerksam zu machen.

Lina staunte nicht schlecht, als sie den winzigen Besucher entdeckte. „Hallo, du!“, flüsterte sie lächelnd. „Ich bin Lina. Und wer bist du?“
„Hallo Lina“, flüsterte Flori zurück. „Ich bin Flori, der Flüster-Floh. Sag mal, ist es hier immer so laut?“
Lina nickte. „Ja, manchmal schon. Aber ich mag es lieber ruhig und wenn alle so laut durcheinanderplappern, kann ich gar nichts verstehen. Und mein Buch anschauen, das klappt dann auch nicht sehr gut“, sagte Lina und seufzte.

Der flohtastische Zauber-Ruhe-Spruch

Das konnte Flori Flüster-Floh gut verstehen, denn ihm ging es ganz genauso. Lärm konnte er nicht gut vertragen, davon taten immer seine Ohren weh,
Deswegen hatte Flori eine großartige Floh-Idee und beschloss, Lina von seiner Superkraft zu erzählen. Obwohl die ja eigentlich ein großes Floh-Geheimnis war. Er hüpfte auf Linas Ohr und flüsterte ihr zu: „Psst, ich kenne einen flohtastischen Zauber-Ruhe-Spruch!“
„Einen Zauber-Ruhe-Spruch?“, fragte Lina und war ganz aufgeregt.
„Oh ja! Ich verrate ihn dir, aber damit er wirkt, brauche ich deine Hilfe. Du musst den anderen zeigen, wie er funktioniert und schon werden alle ganz still werden.

Er geht so, pass auf:
Leg deinen Zeigefinger auf die Lippen und flüstere
Flori, Flori, Flüster-Floh,
Wir sind leise, du bist froh!
Dann hüpft dein Zeigefinger zu mir auf die Hand.

Und alle, aber wirklich alle sind dann still. Du wirst sehen, das klappt, denn das ist der geheime Ruhe-Zauber von allen Flüster-Flöhen dieser Welt!“

Lina wollte es sofort ausprobieren! Und tatsächlich! Nachdem sie den anderen Kindern das Geheimnis des Flüster-Floh-Spruchs verraten hatte und es ihr alle nachmachten, wurde es – schwuppdiwupp! – ganz still. Es war, als hätte jemand einen unsichtbaren Ruheschirm aufgespannt.

Die anderen Kinder staunten. „Wie hast du das gemacht?“, fragten sie flüsternd. Lina zeigte auf Flori Flüster-Floh, der sich nun nicht mehr die Ohren zuhalten musste und mit hohen Flohsprüngen von Kind zu Kind sprang und sie sanft kitzelte. Sie kicherten ganz leise.

Flori hüpfte vor Freude. Jetzt konnte er allen seine lustigen Floh-Geschichten erzählen, ohne Ohrenschmerzen zu bekommen. Er erzählte von seinen Abenteuern im hohen Gras, von der Zeit, als er auf einem Hund eine Weltreise machte, und wie er einmal fast in einer Seifenblase zum Mond geflogen wäre.

Die Kinder hörten gebannt zu und lernten, wie schön es sein kann, wenn man manchmal einfach leise ist und einander zuhört.

Von diesem Tag an war Flori oft zu Besuch im Kindergarten. Und wenn es mal wieder zu laut wurde, wussten alle, was zu tun war: Finger an die Lippen, dann auf die Hand – und schon wurde es wunderbar still und gemütlich!

Und wer weiß? Vielleicht hüpft Flori ja auch einmal bei dir vorbei. Dann weißt du genau, wie du ihn begrüßen kannst: ganz leise und mit einem flohtastischen Zauber-Ruhe-Spruch!

ENDE

Von Susanne Bohne – urheberrechtlich geschützt, keine Veröffentlichung auf Social Media erlaubt!
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