Wie entsteht Schnee? Jaqueline Nacktschnecke findet es heraus.
Eine Lerngeschichte im Winter für Kinder ab 3 Jahren
Es freut mich sehr, euch heute Wilma Wochenwurms neue Freundin Jaqueline Nacktschnecke vorstellen zu dürfen! In meiner Lerngeschichte für Kinder ab 3 Jahren „Wie entsteht Schnee? Jaqueline Nacktschnecke findet es heraus“, erleben wir gemeinsam mit Jaqueline ein winterliches Abenteuer. 🙂
Jaqueline Nacktschnecke hat leider vergessen, sich ein gemütliches und warmes Winterquartier zu suchen – und plötzlich ist draußen alles weiß und Jaqueline friert bitterlich in der Kälte. Doch zum Glück hat sie eine besonders tolle Freundin: Prinzessin Blaublüte. Sie erklärt nicht nur, wie Schnee entsteht, sondern zeigt, wie wertvoll es ist, wahre Freunde zu haben.
Viel Spaß beim Lesen!
Eure Susanne
Wie entsteht Schnee?
Kindgerecht erklärt mit Jaqueline Nacktschnecke und Prinzessin Blaublüte
Es war früher Morgen als Jaqueline Nacktschnecke auf der großen Wiese hinter dem gelben Haus am Ende der Straße aufwachte. Sie schlief jeden Tag unter dem kleinen Rindenstück, das neben dem Haselbusch lag. Wenn Jaqueline schlafen ging, kroch sie ganz einfach, schwupp, kopfüber unter die Rinde und schlief, wie eine Fledermaus, mit dem Kopf nach unten und träumte die schönsten Schneckenträume von schmackhaftem, grünem Salat mit Erdbeeren.
Schnecken können nicht nur toll träumen, sondern auch kopfüber und kopfunter, mal hoch, mal runter und überall entlang kriechen, wo sie nur wollen. Mit ihrem Schleimfuß klettern sie ganz einfach die steilsten Wände empor, oder schleimen an der Decke entlang, können sogar über spitze Steine kriechen – und eben unter Baumrindenstückchen schlafen. So wie Jaqueline.
Normalerweise wachte die Nacktschneckendame gut gelaunt auf. Heute aber nicht. Denn an diesem frühen Morgen fror Jaqueline ganz fürchterlich. Ja, sie fror sogar so sehr, dass ihre Fühler zitterten und ihr ganzer Schneckenkörper wie Wackelpudding hin- und herschwabbelte.
„Huuuu, ist mir aber k-k-kalt!“, bibberte sie und streckte einen zitternden Augenfühler aus dem Rindenversteck, um nachzuschauen, was los war. Erst konnte Jaqueline gar nichts erkennen. Dann rieb sie sich den Fühler, streckte ihn, so lang sie ihn strecken konnte, und schaute noch einmal ganz genau hin.
Was war denn das? Wie konnte das sein?
Die Wiese sah gar nicht mehr wie gestern Abend aus, als Jaqueline schlafen gegangen war!
Die Wiese war nicht mehr grün, sie hatte jetzt eine ganz andere Farbe! Die Wiese war, soweit ihre Schneckenaugenfühler schauen konnten, weiß.
Erst dachte Jaqueline, dass sie ganz sicher noch träumen würde. Nur eben nicht von grünem Salat und roten Erdbeeren, sondern von einer weißen Wiese. Aber dann hörte sie plötzlich ihre Nachbarin, Prinzessin Blaublüte, die ganz laut aus ihrem Schloßfenster jubelte:
„Juhu!!! Es hat geschneit! Juhu!“
„Geschneit?“, bibberte Jaqueline. „Was soll das denn bedeuten?“
Und weil Jaqueline eine sehr neugierige Nacktschnecke war, kroch sie vorsichtig ein Stückchen unter der Rinde hervor und berührte mit ihren Fühlern ganz vorsichtig die weiße Wiese.
„Brrrrrrr! Also daher kommt diese Kälte!“, stellte Jaqueline fest und kroch keinen Zentimeter weiter, sondern blieb halb in ihrem Rindenunterschlupf.
Da sauste mit einem Mal Prinzessin Blaublüte vorbei, die mit Schal und Mütze warm eingewickelt war und die fröhlich rief: „Kommt raus, meine Freunde! Der erste Schnee ist gefallen!“
Und gerade, als Blaublüte nach kleinen Ästchen suchte, um einen Schneemann zu bauen, bemerkte sie die bitterlich frierende Jaqueline.
„Aber Jaqueline! Was machst du denn hier?“, rief die kleine Prinzessin da. „Du müsstest doch schon längst in deinem Winterversteck sein und schlafen!“
„Wie?“, sagte Jaqueline da verwirrt. „Ist es denn schon so spät?“
„Aber ja! Es ist schon fast Winter“, antwortete Blaublüte und nickte.
„Ach du grüner Schneckenschleim! Wie konnte mir das nur passieren?“
Da bemerkte Jaqueline, dass sie ganz einfach die Zeit vergessen hatte. Weil sie immer so viel Spaß beim Spielen mit ihren Freunden hatte. Und weil sie so gern Schneckenschleimbilder gemalt und überhaupt ganz viele Dinge getan hatte, die Nacktschnecken gern tun, so dass sie gar nicht mitbekommen hatte, wie langsam die Blätter von den Bäumen fielen und es immer kälter wurde.
„Was mache ich denn nun?“, fragte Jaqueline ein wenig verzweifelt, denn im Winter ist es Schnecken doch viel zu kalt. Die schlafen eigentlich bis zum Frühling und bis die ersten Sonnenstrahlen die Welt wieder wärmer machen.
„Keine Sorge, Jaqueline. Wozu sind denn Freunde da? Wir finden ganz bestimmt eine Lösung“, antwortete Prinzessin Blaublüte. „Komm erstmal mit in mein kleines Schloss, dort kannst du dich aufwärmen!“
Jaqueline dachte kurz nach und schüttelte dann ihren Kopf. „Über dieses weiße, eiskalte Dingsda soll ich kriechen? Nein, nein. Ich weiß doch noch nicht mal, was das ist!“
Prinzessin Blaublüte wickelte der Nacktschnecke ihren Schal um den Hals und erklärte: „Das weiße Dingsda ist Schnee, liebe Jaqueline!“
„Schnee? Davon habe ich noch nie gehört. Was ist denn Schnee? Und überhaupt: Wo kommt dieser Schnee her?“, fragte Jaqueline und weil die Nacktschnecke immer noch fror, setzte Blaublüte ihr auch noch ihre Mütze auf.
Wie entsteht Schnee?
Prinzessin Blaublüte erklärte:
„Du weißt doch bestimmt, dass in den Wolken am Himmel kleine Wassertröpfchen sind, die oft als Regen auf die Erde fallen.“
Jaqueline nickte, denn den warmen Regen im Sommer mochte die Nacktschnecke sehr gern.
„Wenn es nun aber kalt genug ist, dann entstehen in der Wolke aus den Wassertröpfchen winzige Eiskristalle. Und soll ich dir etwas verraten? Eiskristalle sind nicht nur wunderschön. Jeder Eiskristall ist einzigartig und hat seine ganz eigene Form.
In der Wolke verbinden sich die Kristalle und werden immer größer und schwerer. Und irgendwann purzeln sie dann als Schneeflocke zur Erde.
Nur dann, wenn es auch die Luft und der Boden kalt genug sind, bleibt der Schnee auf der Wiese liegen. Wenn es zu warm wäre, würde sich die Schneeflocke wieder zurück in das verwandeln, was sie gewesen ist: in einen Wassertropfen.“
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Jaqueline Nacktschnecke staunte sehr. Dass der Schnee aus den Wolken gefallen und vorher Regen gewesen war, hätte sie wirklich nicht gedacht.
„Das ist schon sehr zauberhaft“, sagte Jaqueline anerkennend, „aber kalt ist mir trotzdem immer noch. Sehr.“
„Warte kurz hier, Jaqueline“, sagte Blaublüte, die plötzlich eine sehr gute Idee hatte, los sauste und schnell hinter dem Haselbusch verschwand.
Und kurze Zeit später zogen Prinzessin Blaublüte und ihre Freunde Wilma Wochenwurm und Willi Marienkäfer einen großen Schlitten aus feinster Birkenrinde hinter sich durch den Schnee.
Möchtest du mehr über Willi Marienkäfer erfahren?
Dann lies hier seine Geschichte:
„Steig auf!“, riefen die Freunde und Jaqueline kroch nacktschneckenschnell auf den Schlitten.
„Gut festhalten!“, riefen sie und – huiiiii! Hast du nicht gesehen! Ging die Schlittenfahrt um den Haselstrauch, vorbei am Kaffeekannenhaus der kleinen Maus und den Hügel hinab zum kleinen Schloss. Jaquelines Fühler flatterten im eisigen Wind, aber sie fror nicht mehr, denn das Schlittenfahren machte eine Menge Spaß und Jaqueline war sehr froh, dass ihre Freunde ihr halfen.
Laut lachend kamen sie am kleinen Schlosstor an und da fing es wieder an zu schneien. Ganz sacht und langsam schwebten die kleinen, glitzernden Schneeflocken auf die Wiese und landeten auf den Nasen der Wiesenbewohner.
„Danke so sehr!“, rief Jaqueline, die im Gästezimmer des kleinen Schlosses die kalte Jahreszeit verbringen durfte und alle Freunde erinnerten sich noch lange, lange an diesen ersten, ganz besonderen Schneetag.
Und alle, wirklich alle wussten, dass Eiskristalle und die Freundschaft wohl zwei der schönsten Dinge waren, die man im Winter auf der Wiese – und vielleicht auf der ganzen Welt – finden konnte.
ENDE
(c) Susanne Bohne, erschienen am 22.11.2023
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